Die Welt dreht sich um mich – nur um mich. Alles ist ohne mich sinnlos, belanglos und überflüssig. So fühle ich die meiste Zeit. Nur wenn ich meinen Verstand etwas einschalte, ist mir natürlich klar, dass die Welt ohne mich genauso existiert. Ich bin nichts im Angesicht eines expandierenden Weltalls mit wahrscheinlich einer Billion Galaxien als Inhalt – schon die Zahl ist unvorstellbar. Meine Existenz als bewusstes Wesen ist kurz, extrem kurz. Und was aus meinen körperbildenden Bausteinen wird, den Protonen, Neutronen und Elektronen, und was die moderne Physik sonst noch so an mystischen Teilchen entschlüsselt, ist ungewiss und lässt Platz für viele Fantasien. Aber das ist hier nicht der Punkt. Was ich hier ansprechen will, ist der im Eingang genannte Fehlschluss meines Geistes, dass ich der Mittelpunkt der Welt und alles zu meinen Diensten existiert. Obwohl die Lächerlichkeit dieser Aussage beim Lesen dieser Zeilen für die meisten Menschen sofort offensichtlich ist, denken wir doch alle in unserem tiefsten Innern meistens so und handeln dementsprechend. Die Psychologen reden hier vom sogenannten Spotlight-Effekt.

Wir wollen die Erde/das Klima retten. Wir behandeln die Natur schlecht und die schlägt dann erbarmungslos zurück oder sie ist fiebrig und muss behandelt werden. Das ist natürlich alles Blödsinn. Der Natur ist es egal1, wie wir uns verhalten, dem Klima ebenso. Der Zustand des Universums ist zufällig so, wie er gerade ist, ein chaotisches System, die Zukunft unberechenbar. Solange wir Menschen die Erde nicht durch eine gewaltige Energiefreisetzung „pulverisieren“, wird sie in absehbarer Zeit weiter existieren und physikalische wie auch chemische Prozesse werden weiter ablaufen2. Nur der Mensch hat sich dann als Beobachter selbst abgeschafft, er wird ohnehin nicht benötigt. Wenn wir als Menschheit überleben wollen, sollten wir unseren Planeten pfleglich behandeln. Sonst geht es uns wie Viren, die ihren Wirt umbringen. Dann ist die Überlebenschance als Menschheit gering bis gleich Null.