
Am Anfang war die Welt – und der liebe Gott war mächtig stolz auf sein Werk. Die Kontinente saßen, die Ozeane glitzerten, die Tiere muhten, brüllten und quakten zufrieden. Nur eine Sache fehlte noch: Straßen. Also griff der Schöpfer zu seinem Werkzeugkasten und begann, Wege und Straßen zu ziehen. Schön gerade, logisch vernetzt, alles top organisiert.
Nach ein paar Tagen harter Arbeit rieb er sich die Stirn und sagte: „So! Fertig!“ Doch als er den Baukasten wieder einräumen wollte, entdeckte er etwas Merkwürdiges: Da war noch ein ganzer Haufen Kurven übrig. Rechtskurven, Linkskurven, Haarnadeln, Kehren – alles, was das Herz eines Straßenbauers eigentlich nur in Maßen gebrauchen kann.
„Na super“, murmelte der liebe Gott. „Und wohin jetzt mit dem ganzen Gekröse?“
Er überlegte kurz – und dann tat er, was jeder gute Heimwerker irgendwann tut: Er kippte den Rest einfach irgendwo hin. In seinem Fall: mitten ins Mittelmeer.
Platsch.
Und wie durch ein Wunder wuchs aus den herumliegenden Kurven eine Insel empor – zerklüftet, wild, spektakulär. Straßen, die mehr winden als eine beleidigte Schlange. Landschaften, bei denen selbst Ziegen Schwindel bekommen.
So oder so ähnlich könnte Korsika entstanden sein, auch wenn ich diese Geschichte meinem siebenjährigen Enkel nicht erzählen darf. Er würde mich als Lügner bezeichnen, denn der kennt die wahrscheinlichere Geschichte, nämlich die, mit dem Urknall und der Entstehung des Universums, eine Geschichte vor allem ohne den lieben Gott.
Egal, wie die Insel entstanden ist, sie bleibt ein Traum für Motorradfahrer, aber ein Albtraum für Beifahrer mit schwachem Magen.
Wir haben Anfang Mai 2025 einen Teil der Insel mit unseren Motorrädern erkundet. „Wir“, das sind drei Kumpels im Rentenalter. Außerdem hatten wir unsere Frauen dabei, wenn auch nicht als Sozia. Unsere Ferienwohnung lag ruhig gelegen direkt am Strand. Da gab es auch viel zu erkunden und man konnte auch schon baden.
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Tour-Daten ...
Hintergundinformationen
Fähre:
Die Fährverbindung von Livorno nach Bastia und zurück haben wir beim ADAC gebucht. Das kostete zu den 700 € für die Fähre noch einmal 30 € Vermittlungsgebühren. Die kannst du dir eigentlich sparen, wenn du die Maße seiner Fahrzeuge (Auto, Anhänger) kennst und ein wenig PC-Erfahrung hast.
Ein in Deutschland lebender Korse hat uns die Fährverbindung zwischen Savona und Bastia empfohlen, da man hier etliche Autobahn-Kilometer sparen würde.
Wohnung und Hotels:
Die Ferienwohnung habe ich über Airbnb frühzeitig gebucht. Wir hatten vier Schlafzimmer mit Doppelbetten auf zwei Stockwerke verteilt. Kosten für eine Woche: ca. 1250 €.
Die Hotels habe ich teilweise kurzfristig über Booking.com. reserviert

Was es mit den drei Affen auf sich hat:
Die drei Affen waren Teil der Dekoration in unserer Ferienwohnung: nicht sehen, nicht sprechen und nicht hören, für viele Menschen im Westen ist das ein Teil der Lebensphilosophie. Ich selbst versuche die buddhistische Interpretation zu leben, die die drei Sinnbilder positiv verstehen: fernhalten von schlechten Einflüssen, sich nicht auf das Negative zu konzentrieren und somit weise über Schlechtes hinwegzusehen. Es geht darum, negative Dinge bewusst zu meiden, um selbst positiv zu bleiben und Frieden zu finden.
Natürlich bin ich mit meinem eigenen Verhalten noch meilenweit von der Umsetzung dieser Weisheit entfernt und Buddhist bin ich ohnehin nicht. Es geht eigentlich um etwas sehr Banales, wofür die drei Affen für mich als Sinnbild stehen, nämlich das Ansprechen von Befindlichkeiten in einer Gruppe, hier in einer Gruppe von Motorradfahrern, die negative Gefühle bei den Beteiligten auslösen – ja, denn auch Motorradfahrer haben Gefühle, zumindest einige Motorradfahrer, ich spreche hier besonders von Männern.
In den meisten Tour-Videos werden tolle Fahrten und viel Harmonie unter den Fahrenden gezeigt, so wie auch in meinem Video. Es gibt aber immer wieder Dissonanzen und manchmal auch heftigen Streit. Mal geht es um die Tourenplanung, mal um die Fahrweise, mal um gemachte Pausen oder keine Pausen, Foto- oder Filmstopps. Anlässe gibt es viele. Das kenne ich aus eigener Erfahrung, aber auch aus Erzählungen anderer. Und ich finde, auch so etwas sollte angesprochen werden, um eventuell in der Zukunft solche Streitsituationen zu vermeiden oder auch nur zu erklären, dass solche Situationen verbreitet und durchaus normal sind. Wichtig ist, dass der Streit nicht ausartet und Freundschaften beschädigt.
Habt ihr selbst schon solche Situationen erlebt? Wie habt ihr euch verhalten? Ich würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen schildert.
Oder habt er Anmerkungen oder Fragen zur Planung oder Durchführung der Reise? Gerne hier oder auf der YouTube-Seite anmerken.