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Rückflug nach Paris wurde annulliert.

Sonntag, 7. April 2024, so gegen 19 Uhr. Unsere Koffer waren gepackt, die Papiere gecheckt und das Taxi zum Flughafen bestellt, als dann eine SMS von Air France alle Plänen über den Haufen warfen: unser ohnehin schon um einen Tag verschobener Rückflug wurde jetzt erneut annulliert und um einen weiteren Tag verschoben. Super, unsere Wohnung mussten wir verlassen, wir hatten kulanterweise noch bis abends bleiben können, normalerweise hätten wir bereit um 12 Uhr auschecken müssen. Also fuhren wir zunächst mal ohne unseren „Verabschiedung-Tross“ zum Flughafen, um von dort von der Fluggesellschaft zu einem Hotel gebracht zu werden. Wir konnten zwischen verschiedenen Unterkünften auswählen und so entschieden wir uns für das „Ibis“. Keine schlechte Wahl, wie sich später herausstellte. Dort bekamen wir ein Zimmer zugewiesen und anschließend konnten wir ein Abendessen ebenfalls auf Kosten von Air France einnehmen. Alles europäischer Standard und sicher nicht billig.

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Hotel Ibis, Douala

Rundgang durch Bonanjo

Bonanjo ist ein Stadtteil von Douala mit Behörden und anderen wichtigen Einrichtungen. Hier befand sich auch unser Hotel. Wir wollten nach dem Frühstück einen kleinen Spaziergang in der Umgebung machen. Zwar war es schon wieder sehr schwül, aber ein kleiner Rundgang sollte kein Problem sein. Einige hundert Meter vom Hotel entfernt lag die ehemalige Schule meiner Ehefrau, das Lycee Joss, das beste öffentliche Gymnasium in Douala, so zumindest nach Einschätzung von ihr. Die Schulgebäude lagen verteilt auf einem weitläufigen Gelände, das von einer Mauer und Metallzäunen umgeben war. Wir traten durch den Haupteingang ein, alles machte auf den ersten Blick einen etwas verwahrlosten Eindruck. Die Fenster der Gebäude waren teilweise nicht verglast, der Schulhofuntergrund teilweise mit riesigen Pfützen bedeckt und größtenteils unbefestigt. Das Mobiliar der Klassenzimmer erinnerte mich an Schulmöbel aus dem 19. Jahrhundert. Noch waren Ferien und so waren nur einige Klassenzimmer belegt,   wahrscheinlich irgendwelche Ferienkurse. Hier hatte also meine Frau ihr Abitur gemacht, ein Abitur, das europäischen Maßstäben entspricht und bei uns in Deutschland vollumfänglich anerkannt wird. Hut ab, das erforderte sicherlich viel Willensstärke und Durchhaltevermögen, da hatte ich für mein Abi vor fast 50 Jahren eine wesentlich bessere Infrastruktur zur Verfügung. Und Schulgeld mussten wir auch nicht bezahlen.

Unser weiterer Weg führte uns vorbei an Grundstücken mit kleinen Villen und Wohnungen der gehobenen Klassen. Die Wipfel der umliegenden Bäume waren voller Flughunde, die sich an den süßen Früchten gütlich taten. In der Zwischenzeit hatte die schwüle Hitze immer mehr zugenommen. Das Laufen wurde immer anstrengender. So machten wir uns auf den kürzesten Weg zurück zum Hotel mit der Klimaanlage.

Rückflug

Am Abend startete dann unser Flugzeug pünktlich in Richtung Paris. Der Anschlussflug nach Frankfurt dauerte noch einmal knapp 1,5 Stunden und so warteten wir am frühen Nachmittag am Gepäckförderband in FFM, leider vergeblich. Unsere vier Koffer waren bedauerlicherweise nicht mit uns angekommen. Aber das hatte auch sein Gutes, denn der Weg von Terminal 2 nach Terminal 1 und dann zum Abholpunkt unseres Shuttle-Services war nur mit Handgepäck im Schlepptau wesentlich angenehmer zu bewältigen. Die Heimfahrt mit dem Auto verlief reibungslos. Wir waren zurück in einem Land, in dem fast alles geregelt ist und perfekt funktioniert. Zwei Tage später waren dann auch die Koffer nebst Inhalt wieder bei uns zu Hause.

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